GABO 2025: WACHSTUM TROTZ POLITISCHER UNSICHERHEIT – DEUTSCHE UNTERNEHMEN BAUEN IHR ENGAGEMENT IN DEN USA AUS

28.02.2025

•Investitionen: 84 % der deutschen Tochtergesellschaften in den USA planen, ihre Investitionen in den nächsten drei Jahren zu steigern. 27 % der Unternehmen, die bisher keine Produktionsstätte in den USA haben, planen die Errichtung einer solchen in den nächsten drei Jahren (ausgenommen Dienstleistungen/Logistik)
•Arbeitskräfte: 88 % der befragten Unternehmen planen bis zum Jahr 2029 den Ausbau ihrer US-Mitarbeiterzahl
•Globale Auswirkungen: US-Umsätze (74 %) und US-Gewinne (72 %) haben einen bedeutenden oder dominanten Anteil an den globalen Unternehmensergebnissen der befragten Unternehmen
•Zölle: 81% der befragten Unternehmen erwarten Auswirkungen von potenziellen Zöllen auf ihr US-Geschäft

Orlando, FL [28. Februar 2025] - Die Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK USA) veröffentlichten heute im Rahmen des German American Executive Summits die Ergebnisse des 2025 German American Business Outlook (GABO). Der Bericht bietet einen ersten Einblick in die Erwartungen deutscher Unternehmen an das transatlantische Geschäft in den kommenden Jahren und basiert auf Rückmeldungen von 207 Unternehmen, die bereits in den USA tätig sind.

„Der 2025 German American Business Outlook bekräftigt das starke und anhaltende Engagement deutscher Unternehmen auf dem US-Markt. Das Wachstum deutscher Unternehmen im US-Markt unterstreicht die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten und fördert ein Geschäftsumfeld, welches widerstandsfähig, zukunftsorientiert und auf langfristigen Erfolg ausgerichtet ist.“
- Matthias Amberg, Vorsitzender der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern

Wachstum deutscher Unternehmen in den USA sorgt für Investitionen und Optimismus
Deutsche Firmen erwarten eine positive Entwicklung der US-Konjunktur im Jahr 2025. 95 % der befragten Unternehmen prognostizieren Wirtschaftswachstum, 37 % sogar starkes oder sehr starkes Wachstum - deutlich positivere Aussichten als im Jahr 2024.
Dieser Optimismus erstreckt sich auch auf die Investitionsabsichten der deutschen Unternehmen: 84 % der Befragten planen, in den nächsten drei Jahren weiter in den USA zu investieren, 43 % davon sogar mehr als 5 Millionen US-Dollar. 27 % der deutschen Tochtergesellschaften im produzierenden Gewerbe, die bisher keine Produktionsstätte in den USA betreiben, planen, eine solche in den kommenden drei Jahren zu errichten.

Auch der Trend jährlich steigender Investitionen deutscher Unternehmen in den USA setzt sich fort: auf die letzten zehn Jahre bezogen, haben sich diese mit einer durchschnittlich jährlichen Wachstumsrate von +7,6% mehr als verdoppelt. Haupttreiber für die anhaltenden Investitionen sind die Größe des US-Marktes, die anhaltende, hohe Kundennachfrage sowie die Notwendigkeit, eine logistische Nähe zum Kunden zu gewährleisten.

Dieses Wachstum bringt Personalausbau mit sich: 88 % der Befragten planen, ihre Mitarbeiterzahl in den USA bis zum Jahr 2029 auszubauen. Dies betrifft insbesondere das produzierende Gewerbe, den Automobilbau sowie die Bau- und Infrastruktur. Für das Jahr 2025 prognostizieren 32 % ein starkes oder sehr starkes Wachstum ihrer US-Mitarbeiterzahl, verglichen mit 22 % im Jahr 2024.

USA-Deutschland: Local-for-Local-Tendenz nimmt weiter zu
Im Vergleich zum Jahr 2024 geben weniger Unternehmen an, dass ihr Erfolg auf dem US-Markt zu Personal-, Produktions- und F&E-Wachstum am deutschen Hauptsitz führt. Während im Jahr 2024 noch 40 % der Befragten angaben, dass das Wachstum ihres US-Geschäftes einen positiven Effekt auf die Ausweitung der Produktion in Deutschland hat, sind dies im Jahr 2025 nur noch 28 %; ähnliche Daten gelten sowohl für die Erweiterung der Mitarbeiterzahl als auch für den Ausbau von F&E-Aktivitäten in Deutschland.

Gleichzeitig geben drei Viertel der deutschen Unternehmen an, dass ihre US-Umsätze und - Gewinne einen bedeutenden oder dominanten Anteil an den globalen Unternehmensergebnissen haben - ein Anstieg gegenüber dem Jahr 2024. „,Local-for-Local‘ wird der treibende Motor auf dem US-Markt in diesem Jahr sein,“ wie ein Zitat eines Teilnehmers es treffend zusammenfasst.
Parallel dazu verzeichnete Deutschland im Jahr 2024 ein Exportwachstum in die USA in Höhe von +2,1%*.
* Statistisches Bundesamt

USA und Deutschland: Ähnliche Herausforderungen, unterschiedliche Bedenken
Für die Befragten zählen politische Unsicherheit und Inflation/Kostensteigerungen zu den größten Herausforderungen, sowohl in Deutschland als auch in den USA. Wenngleich diese Bedingungen deutsche Unternehmen nicht von ihren Investitionen in den USA abhalten, wünschen sich diese von den Regierungen beider Länder, die Eindämmung der Inflation mit oberster Priorität anzugehen.

Trotz Optimismus erwarten 81 % der deutschen Tochtergesellschaften in den USA, dass die in Aussicht gestellten Zölle der Trump-Regierung ihr US-Geschäft beeinträchtigen würden. Von diesen Unternehmen gibt wiederum jedes Vierte an, im hohen Maße betroffen zu sein, sofern die angekündigten Zölle eingeführt werden sollten. Weiterhin berichten 93 % von Schwierigkeiten, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Daneben sind Visa- und Einwanderungsbelange sowie Handelsspannungen die größten Sorgen für die US-Geschäfte der befragten Unternehmen.
Mit Blick auf Deutschland sind Marktunsicherheit und politische Ungewissheit (62 % bzw. 41%), wachsende Bürokratie (45 %) und sinkende Inlandsnachfrage (35 %) die Hauptsorgen der befragten Unternehmen.

Schlussfolgerung und Ausblick
Die deutschen Tochtergesellschaften in den USA haben ein ungebrochenes Vertrauen in den US-Markt und setzen ihre Investitionen im Jahr 2025 und darüber hinaus fort. Ihre US-Aktivitäten treiben den Umsatz und die Gewinne ihrer globalen Konzerne. Allerdings wird der Blick verstärkt auf Local-for-Local-Strategien gerichtet. Die befragten Unternehmen teilen die Besorgnis über politische Unsicherheiten und Inflation/Kostensteigerungen auf dem US- und dem deutschen Markt, und drängen auf entsprechende Abhilfemaßnahmen durch die neuen Regierungen.

Über die Deutsch-Amerikanischen Handelskammern
Die Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK USA) verfügen über fünf Hauptbüros in Atlanta, Chicago, New York, San Francisco und Washington, D.C. sowie über Zweigstellen in Detroit und Houston. Die AHKs betreuen ein umfangreiches Netzwerk von Mitgliedern und Nationalen Partnern mit einer Vielzahl von Dienstleistungen für den US-Markteintritt, der Koordinierung von Ausbildungsprogrammen in den USA und Industrieveranstaltungen für ihr deutsch-amerikanisches Geschäftsnetzwerk.

Über den „German American Business Outlook“
Der „German American Business Outlook“ (GABO) wird seit dem Jahr 2009 jährlich durchgeführt und ist eine Umfrage zu den deutsch-amerikanischen Geschäftsbeziehungen, die sich an deutsche Tochtergesellschaften in den USA richtet und die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen und Trends im transatlantischen Geschäft bewertet. Die diesjährige Umfrage wurde im Januar 2025 mit 207 Befragten aus deutschen Unternehmen, die auf dem US-Markt aktiv sind, durchgeführt.

2025 GABO Ergebnisse

 

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